Die Mitglieder der BI Menschenwürde hatten in den letzten Jahren wiederholt festgestellt, dass die Behörden des Landkreises Stade nicht selten einen Umgang mit ausländischen Mitbürgern pflegten, der viel eher auf Abschottung und Vertreibung denn auf Integration abzuzielen schien. Um dagegen ein zivilgesellschaftliches Korrektiv zu bilden und diesen Mitmenschen hilfreich zur Seite zu stehen, haben wir im Spätsommer 2012 diese Bürgerinitiative (BI) gegründet.
Weil wir uns als „das Gewissen für Menschenwürde“ verstehen, nennen wir uns: BI Menschenwürde Landkreis Stade
Warum wir uns gegründet haben
Menschenwürde – was heißt das?
Die Grundlage unseres Zusammenlebens, unser Grundgesetz (GG), beginnt mit folgendem Paukenschlag:
„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“
(Art.1 GG)
Wir erinnern uns:
Nach den zwölf Jahren Nazi-Diktatur mit ihrer Verherrlichung der Volksgemeinschaft zu Lasten des einzelnen Menschen setzten die Mütter und Väter des Grundgesetzes mit diesem Beginn wirklich einen Paukenschlag. Und es heißt dort nicht: „Die Würde des Deutschen“, sondern „die Würde des Menschen“, d.h. also aller Menschen, die sich im Geltungsbereich des Grundgesetzes aufhalten, also auch aller Asylbewerber, Flüchtlinge, Heimatlosen. Und die Würde all dieser Menschen haben alle staatlichen Akteure, also auch Ausländerbehörden usw., „zu achten und zu schützen“! Nur auf dieser Grundlage kann sich Legitimität staatlichen Handelns entfalten.
Einladung:
Wer also mit uns überall da, wo Menschenwürde in unserem Umkreis nicht geschützt, sondern angetastet wird, als Korrektiv eingreifen möchte, ist herzlich zur Mitarbeit eingeladen.
Unsere Aktivitäten
- Wir unterstützen Flüchtlinge bei der Integration in unser Land. Hier ist vor allem die Integration in die hiesige Sprache und Bildungslandschaft, in die Arbeitswelt, in die politische und gesellschaftliche Kultur von Bedeutung.
- Wir netzwerken mit Organisationen, Vereinen und Parteien, z.B. Flüchtlingshilfe, Migrationsberatungsstellen, die ebenfalls im Interesse von geflüchteten Menschen agieren.
- Wir machen gezielt Pressearbeit, um auf Missstände, z.B. in den Behörden, aufmerksam zu machen, die zu Lasten von Flüchtlingen gehen.
- Wir wollen kritische Partner der Ausländerbehörde sein, um – wo möglich gemeinsam – das Los der Flüchtlinge hier bei uns zu verbessern.
- Wir begleiten Flüchtlinge auf Wunsch bei ihren notwendigen Gängen zu den Behörden.
- Durch gezielte Spendensammlungen helfen wir Flüchtlingen, in Notsituationen Anwaltskosten oder andere notwendige Auslagen zu tragen.
- Wir wollen von Abschiebung Bedrohten so weit wie möglich helfen, in unserem Land bleiben zu können, insbesondere dann, wenn sie seit langem bei uns ihre Heimat haben und/oder wenn sie nach der Abschiebung in Situationen geraten können, die ihre Menschenwürde bedrohen.
- Wir treffen uns normalerweise einmal pro Monat, zurzeit am ersten Donnerstag im Monat, um uns auszutauschen und um unsere Aktivitäten zu koordinieren.