Angesichts der dramatischen Situation in Afghanistan und des katastrophalen Agierens der Bundesregierung bemüht sich auch die Bürgerinitiative Menschenwürde, bei Einzelschicksalen von hier aus das zurzeit noch Machbare für gefährderte Personen in Afghanistan in die Wege zu leiten. Im Wesentlichen geht es derzeit nur noch darum, gefährdete Personen auf die Liste des Auswärtigen Amtes gesetzt zu bekommen, damit auch nach Ende Luftbrücke diese Menschen nicht völlig verloren gehen.

Wir sind erschüttert über die Dramen, die sich in Afghanistan abspielen und über die kollektive Weigerung der Bundesregierung, Verantwortung zu übernehmen. Noch vor kurzem sollten Abschiebungen nach Afghanistan stattfinden!

Gleichzeitig haben wir die Erwartung, dass der Seebrücke – Beschluss des Buxtehuder Rates vom 12.12.2019 zur Anwendung kommt. Dort heißt es, der Rat „bekennt sich zu seiner Verantwortung, Menschen zu helfen, die durch Krieg, Verfolgung und andere Notlagen ihre Heimat verlassen haben und in Deutschland Zuflucht suchen.“ Verantwortung übernehmen heißt nach unserem Verständnis in diesem Fall, gegenüber dem niedersächsischen Innenministerium die Hand zu heben und sich um die Aufnahme von über die Luftbrücke gestrandeter Afghan:innen zu bewerben. Es muss eine Ehrensache für Buxtehude sein, hier unverzüglich zu helfen!

Die BI Menschenwürde wird am 4. September über einen Infostand mit dem Motto „Wählen Sie Menschenwürde“ in der Fußgängerzone Spenden für den Afghanischen Frauenverein sammeln. Seit Jahren unterstützt diese Organisation Mädchen- und Frauenprojekte in Afghanistan. Wir hoffen sehr, dass diese Arbeit auch unter den neuen Rahmenbedingungen eine Fortsetzung finden kann.

Ingrid Smerdka-Arhelger
CO Sprecherin der BI Menschenwürde